Andreas Schunke, der dritte der Brüder, 1780 in Schkortleben, geboren, erhielt anscheinend ebenso wie sein Bruder Gottfried in Halle seine Ausbildung auf dem Horn. Er ging dann auf Concertreisen und siedelte sich in Berlin an. Er wurde der Stammvater der Berliner Waldhornisten Schunke. 1812 wurde er in der Berliner Hofcapelle angestellt, 1834 trat er durch Krankheit in den Ruhestand und starb am 26. August 1849.
Andreas war einer der ersten Hornisten, welche das Ventilhorn nutzte. Der Erfinder der Ventile, Heinrich Stölzel, gab mit selbstgebauten Instrumenten wohl erste Konzerte mit einem Ventilinstrument. 1818 wurde von Georg Abraham Schneider ein Konzert für 4 Hörner aufgeführt, in dem ein chromatisches Horn eingesetzt wurde. Hier wirkte Andreas Schunke mit.
Ausschnitt der AMZ XX Seite 790-791 vom November 1818 über die Uraufführung im Oktober 1818
In der Aufführung am 14.12.1818 übernahm Andreas Schunke den Solopart.
Schunke spielte noch häufig dieses Konzert.
Am 21. April 1819 kann man ein Hornquartett mit chromatischem Horn (oder Hörnern?) belegen. Bisher der früheste Verweis auf eine Kammermusik mit Ventilhorn, die AMZ berichtet im Mai 1819 von dieser Aufführung.