Johann Georg Lickl, geboren am 11. April 1769 in Korneuburg (Niederösterreich), welches wenige Kilometer nördlich von Wien liegt, erhielt seine musikalische Grundausbildung als Chorknabe in seiner Geburtsstadt. Gesangs-, Klavier- und Orgelunterricht erhielt er beim Chorregenten Sebastian Witzig. Dieser gab ihm auch Kompositionsunterricht. Nach seiner Schulzeit war Lickl kurze Zeit als Organist in Korneuburg tätig, ging jedoch bald als Musiklehrer in das nahe gelegene Wien. In Wien komponierte er anscheinend zahlreiche Werke für Emanuel Schikaneders Theater. Diese Werke sind leider heute nur noch als Titel erhalten bzw. noch nicht aufgefunden. Sie entsprachen dem Spielplan von Schikaneders Zaubertheater, zum Beispiel waren das „Der Zauberpfeil“, „Der Zankapfel“, „Der vermeinte Hexenmeister“ und viele mehr. Ebenso komponierte Lickl in dieser Zeit umfangreiche Kammermusik, darunter Streichquartette, Harmoniemusik und natürlich auch Werke für Klavier und Cembalo, welche häufig den Zweck der Gebrauchsmusik erfüllten. 1801 kam sein Sohn Karl Georg und 1803 sein Sohn Ägidius Ferdinand Karl in Wien zur Welt.

1806 wechselte er als Kirchenmusikdirektor nach Fünfkirchen (dem heutigen Pécs in Ungarn). Ab dieser Zeit änderte sich sein kompositorisches Œuvre hin zur Kirchenmusik. Erstaunlich ist, dass heute das umfangreiche kirchenmusikalische Werk von ihm eigentlich unbekannt ist. Es sind alleine 92 Messen und hunderte weitere Werke erhalten und im RISM verzeichnet. 1843 verstarb Lickl in Fünfkirchen.

Für wen Lickl in seiner Wiener Zeit seine Werke für Bläser komponiert hat, ist leider bisher nicht zu ermitteln. Es müssen sehr gute Musiker gewesen sein. Interessanterweise findet sich neben 2 Sextetten für 2 Klarinetten, 2 Hörner und 2 Fagotte auch ein Bläserquintett (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott). Lickl komponierte damit eines der ersten Werke für diese Gattung. Eine Rezension in der Allgemeinen musikalischen Zeitung von 1799 lobt seine Cassation Es-Dur für Oboe, Klarinette, Horn und Fagott.

AMZ 1799

In der Robert Ostermeyer Musikedition editiert:

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