Max Hess (* 1. März 1878 in Klingenthal; † 25. Januar 1975 in Boston/Massachusetts) wurde im Musikerwinkel des Vogtlandes geboren. In seiner Familie war er  das älteste von 11 Kindern. Sein Vater soll in der Musikinstrumentenindustrie gearbeitet haben, verstarb jedoch früh. Am 8.10.1896 wurde er in das Konservatorium zu Leipzig aufgenommen. Aus seiner Studentenakte ist zu erfahren:

No. 7074 Herr Max Hess aus Klingenthal i./Sa.
geb. das. am 1. März 1878
aufgenommen am 8. Oktober 1896
Sein Vater ist gestorben, die Mutter Frau Fanny Hess lebt
in Klingenthal und sorgt für den Sohn.
Herr Hess lernte 3 1/2 Jahre als Hornist bei Herrn Stadtmusikdirektor
Schmidt in Cöthen. Im Pianofortespiel und in der Theorie der
Musik sind noch keine Kenntnisse vorhanden.
Wohn: Körnerstraße 21, II bei Herrn Weber
Abgegangen am 19. Mai 1899

Hess kam in die Klasse von Friedrich Gumpert. Am 28. Februar 1899 spielte er in seiner Hauptprüfung das 1. Hornkonzert von Richard Strauss.

Das Abschlusszeugniss des Leipziger Konservatoriums:


Friedrich Gumpert schreibt in der Beurteilung für das Waldhorn:

Herr Hess hat 2 1/2 Jahre meine Unterrichtsstunden regelmäßig besucht, zeigte vielen Fleiss, ist ganz besonders für das Waldhorn geeignet und hat es in Folge dessen zu einer großen Prüfung gebracht welche ihn befähigt in jedem größeren Orchester seinen Platz gut auszufüllen. Fr. Gumpert 

Nach dem Studium waren die weiteren Stationen von Hess 1899 - 1900 1. Hornist in Rostock, 1900 - 1901 1. Hornist in Frankfurt/Main und von 1901 - 1905 1. Hornist im Gürzenich-Orchester in Köln. In dieser Zeit unterrichtete er dort ebenfalls im Städtischen Konservatorium. Höhepunkte seines Wirkens in Köln  waren für Hess ein Auftritt am 28. Juli 1902 mit dem 1. Hornkonzert von Richard Strauss und die Uraufführung der 5. Sinfonie von Gustav Mahler am 18. Oktober 1904.

Im Oktober 1905 wanderte Hess in die USA aus und trat dort eine Stelle als 1. Hornist im Boston Symphony Orchestra an. 1913 hatte er eine Verletzung eines Schneidezahns, so dass er in Folge dessen an das dritte Horn wechselte.

Max Hess (ganz links) 1914

 

 Max Hess 1921 (hintere Reihe, 3. von links)

1925, nachdem auch seine Zahnprobleme erfolgreich behandelt worden waren, wechselte er als 1. Hornist an das Cincinnati Symphony Orchestra. Nach seiner Pensionierung 1938 zog er nach Boston zurück. 

1969 besuchte er noch einmal Deutschland und schenkte der Hochschule in Leipzig 2 Hörner, wofür er mit einer Mendelssohn-Plakette geehrt wurde.

Hess wurde nach der Gründung der International Horn Society ihr Ehrenmitglied.

 

Quellen:

 

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